Keine Nieten

Heute kann ich nur einen kurzen Artikel schreiben, aber ich möchte nicht ohne einschlafen.

Die Schule darf kein Glücksspiel sein. Sie ist die wichtigste Instanz im Leben der künftigen Erwachsenen und sie ist die einzige Institution, die sehr regelmäßig (fast täglich) und sehr umfassend Angebot und professionelle Betreuung leisten kann.

Es kann nicht angehen, dass so viel Mühe von Tausenden von engagierten Lehrern verpufft, nur weil das System Schule nicht optimal ist. Wenn wir die Entwicklung und das Lernen der Kinder in den Vordergrund stellen würden und die Zensuren über Bord werfen würden, wäre ein wichtiger Freiraum gewonnen. Zeit und Energie, die wir jetzt in das ständige Zensieren stecken könnte dann für die individuelle Betreuung von Kindern verwendet werden. Das Lehren und Lernen würde besser werden.

Nieten entstehen in zwei Hinsichten.

Einerseits ist es ein Verlust, wenn innerhalb der Frontalunterrichtsstunde nur ein bestimmter Prozentsatz der Schüler erreicht wird und der andere eben nicht. Würden die Schüler hauptsächlich oder wenigstens zu einem höheren Anteil im Werkstattprinzip selbständig und an selbstgewählten Themen arbeiten, würde die verwendete Zeit nicht verloren sein.

Andererseits kann es doch nicht sein, dass ein Schüler einen Unterricht besucht, also einen Inhalt lernt und am Ende in einem Abschlusstest bzw. einer Klassenarbeit eine Fünf schreibt. Was für eine Rückmeldung ist das denn. Du kannst es nicht? Du bringst es nicht? Wem hilft das? Die Schüler ziehen eine Niete, wie bei einer Tombola. Zumal die Anlage der Klassenarbeit und leider auch die Erwartungen der Lehrer für Schüler so transparent sind, wie das Papier auf dem „Niete“ oder „Gewinn“ gedruckt ist – gar nicht.

Die Mühe und die Zeit des Schülers (na und des Lehrers) muss IMMER zu einem positiven Ergebnis führen. Nur dann ist eine Motivation für die weitere Arbeit gewährleistet. Der Schüler muss  die Zeit in der Schule und seine Lernarbeit immer als einen Gewinn empfinden. Das schafft Freude und Zufriedenheit, die notwendige Bedingung für eine effektive Weiterarbeit sind.

Es kann nicht sein, dass Schüler immer oder häufig Rückmeldungen in Form von Zensuren bekommen, deren Aussage im Prinzip ist, „Du bist schlecht“ oder „Du bis nur mittelmäßig“. Übrigens ist die Eins auch keine sehr genaue und nützliche Rückmeldung.

Danke fürs Lesen und für Feedback.

Ps.: Ich bräuchte wirklich einen Hinweis auf Blogs mit ähnlichem Inhalt. Über die Suche war ich noch nicht sehr fündig. Kann mir jemand helfen?

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